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Was ist Selbstversorgung?

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Tausende von Jahren haben sich die Menschen als erstes gefragt: was brauche ich? Und dann sind sie den möglichst direkten Weg gegangen, ihr Bedürfnis zu befriedigen. Tausende von Jahren sind sie dabei immer besser geworden.

Dabei sind Gerätschaften, Techniken, Nahrung und Leckereien, Medizin, Kleidung, Gebäude... entstanden unter den Bedingungen der umgebenden Umwelt (Klima, Boden etc).

 

Auch Landschaften und Lebensräume sind entstanden, die von den sogenannten Kulturfolgern (wilde Tiere und Pflanzen, die diesen Lebensraum aus Menschenhand brauchen) zahlreich bewohnt wurden.

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Heute fragen wir uns eigentlich nicht mehr, was wir  wirklich brauchen, sondern wir fragen uns, was bekomme ich für mein Geld, bekomme ich genug davon, wie bekomme ich mehr... Und für alles, was ich haben will, braucht es Spezialisten, die das produzieren, was ich nicht mehr selbst produzieren kann. Wenn ich für die Spezialitäten kein Geld mehr habe, bin ich von der Teilhabe ausgeschlossen. Und frustriert. Mindestens.

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Da jedes Jahr fast alles teurer wird, brauchen wir immer mehr Geld. Das nennt sich Wachstum. Damit die Wirtschaft wachsen kann, müssen wir immer mehr brauchen.

Im Gegensatz zu dieser Abhängigkeit vom Spezialistentum lernen wir bei der Selbstversorgung Selbstbewußtsein.

 

Wenn wir uns mit dem auseinandersetzen, was wir wirklich brauchen, und lernen, den kürzesten Weg selber zu gehen, macht das stark. Denn eigentlich ist das Leben ganz einfach!

Selbstversorgung heißt hier auf dem Hof ganz praktisch: Es wird Obst und Gemüse angebaut, die Überschüsse des Sommers haltbar gemacht oder an die Tiere verfüttert. Im Winter, wenn es keine Überschüsse mehr gibt, wird das Fleisch einiger, meist der männlichen, Tiere verarbeitet und gegessen oder verkauft. Im Winter werden auch Wolle und Felle der Schafe verarbeitet. Mit dem Mist der Esel wird das Haus (ersteinmal versuchsweise) geheizt. Es werden Weiden geschnitten und Körbe geflochten, die Hecken gepflegt, Feuerholz gemacht und Hürden und Zäune für die Tiere gebaut.

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Der Subsistenzlehrpfad führt die Besucher über das Hofgelände und durch die kleine Ausstellung. An bis jetzt 14 Stationen wird erklärt, wie die Menschen zu Nahrung, Wohnung, Kleidung usw gekommen sind, wie die Haus/ und Nutztiere entstanden sind und was in der Umgebung passiert ist, weil die Menschen wirtschafteten. Verschiedene Tier- und Pflanzenarten werden vorgestellt, die als Kulturfolger die Umgebung der Menschen besiedelten.

 

Folgende Stationen gibt es:

  1. Vom Reichtum einer Kuh: Wie dieser kleine Hof gegründet wurde

  2. Alles aufgeräumt?: Pflanzen auf Wegen und Plätzen und ihre Bedeutung und Wirkung (Ruderalflächen)

  3. Wirtschaften in Kreisläufen

  4. Wie die historischen Rassen (Nutztiere) entstanden und warum sie gefährdet sind.

  5. Von Hausgeistern und Häckselmaschinen: Wie die Geschichten entstanden

  6. Kulturfolger: Wilde Tiere, die sich im Gefolge der Menschen ansiedelten

  7. Zufällige Lebensräume: Lesesteinhaufen, Totholz- und Buschhecken, Lehmwände, Tränken, Lehmkuhlen....

  8. Bodenentstehung, Humusentstehung, Bedeutung von Humus, Mist, Kompostierung, Heizung aus Eselsmist

  9. Wiesenpflanzenpfad, Unterschied Wiese/Weide, Heugewinnung, Heureuter

  10. Garten als Anfang der Landwirtschaft

  11. Streuobstwiese/Obstgarten, Schmetterlinge und Co.

  12. Lehmbau, Wände/Hausbau, Ententeich, Flechtwände, Ziegel, Wildbienen

  13. Grabenrand, Kopfweiden und ihre Bedeutung, Biber (wohnt auch in der direkten Nachbarschaft)

  14. Die Eiche als Selbstversorgerbaum

 

Auf dem Weg begegnen den Besucher/innen Blaue Pommernenten, Warzenenten, Frankengänse, Ostfriesische Möwen, Gelbe Ramelsloher, Schwedische Blumenhühner, Cream Legbar und Esel, Pommern- und Guteschafe. Die vom Aussterben bedrohten Haustierrassen, die von der GEH betreut werden, werden mit Tafeln vorgestellt. Die Schafe befinden sich meistens auf den Weiden außerhalb des Hofgeländes und sind nicht immer alle öffentlich zugänglich.

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