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Kulturfolger und Kulturflüchter

Kulturfolger sind wilde Tiere und Pflanzen, die ganz nah bei den Menschen leben. Sie nutzen Lebensräume, die durch Bewirtschaftung entstehen. Daher hat es einen sehr großen Einfluß auf unsere Umwelt, wie wir wirtschaften. Und wir könnten nicht nur weniger schlecht, sondern wirklich gut wirtschaften, sodass wir eine positive Rolle im Ökosystem spielen und uns nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen.

Kulturflüchter sind die Tiere, die in der Wildnis leben und nicht das Tun des Menschen brauchen. Auch von ihnen leben hier viele, was durch die Lage des Hofes im Biosphaerenreservat Niedersächsische Elbtalaue bedingt ist. Z.B brüten in unmittelbarer Nähe des Dorfes auch Seeadler und Schwarzstörche.

Hierauf dem Hof und auf den Weiden leben viele Tiere, die wo anders sehr selten geworden sind. Darauf bin ich sehr stolz und es ist mein erklärtes Ziel, immer mehr Arten die Möglichkeit der Besiedlung zu geben.

Direkt am Hof brütet z.B. ein Storchenpaar. Es nutzt das Heu der Winterfütterung und die Freßhölzer der Esel für sein Nestbau. Gejagt wird zu Fuß auf den kurzgefressenen Weiden zwischen den Eseln und den Schafen. Ebenfalls zu Fuß auf kurzen Weiden jagt der Steinkauz. Direkt am Haus brüten Haus- und Feldsperlinge, Hausrotschwänze, Rauchschwalben und Bachstelzen und Graue Langohrfledermäuse.

Auf den Weiden, die nicht regelmäßig gemäht werden und also die Vegetationshöhe und -alter sehr unterschiedlich sind, brüten Fasane, Rebhühner und Wachteln, und – worüber ich mich besonders freue – überwintern Sumpfohreulen.

Es gibt es bei mir Lerchen, Wachtelkönige, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Bekassinen,... Und es blüht wieder! Daher gibt es auch wieder Schmetterlinge. Und nicht nur die wandernden Allerweltsarten.

Im Sommer 19 haben wir innerhalb weniger Tage 15 Tagfalterarten auf einer kleineren Weide fotografiert. Mehr dazu beim Punkt "Arten Vielfalt". Im Winter gibt es große Trupps von Goldammern auf dem Hof. Der alte Name dieser hübschen gelben Vögel lautet: "Kornvogel". Früher haben sie in den Kornlagern der Bauern überwintert, die es heute auch nicht mehr gibt.

Aber nicht nur Vögel und Schmetterlinge gibt es hier, auch  Wildbienen und fast alle hier heimischen Lurcharten. Die Laubfrösche sind im Frühsommer so laut, dass eine Unterhaltung nicht mehr möglich ist!  Sie überwintern in meinen Gemüsebeeten. In den Komposthaufen "brüten" Nashornkäfer und Ringelnattern und in der Privat-Wüste der Esel leben Stierkäfer und Ameisenlöwen.

Dann ist da noch der Wolf. Ich habe noch keinen gesehen. Aber hatte schon mehrmals Besuch bei den Schafen. Ein Wolf war besendert. Nur daher weiß ich von der Anwesenheit. Aber ich liege im Einzuggsgebiet zweier Wolfsrudel. Ich schütze meine Schafe mit hohen Elektronetzen.

Tote Schafe hatte ich bisher ausschließlich durch wildernde Hunde, und das nicht zu knapp. Im Gegensatz zu einem Wolfsriß werde ich bei einem Hunderiß nicht entschädigt.

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