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Betriebspraktikum im Schuljahr 2017/18 auf dem Funckenhof

Carmen Paul 9b

Peter-Breuer-Gymnasium

Schuljahr 2017/18

Vorstellung der Firma

 

Der Funckenhof ist ein Archehof in Walmsburg. Dort wird Subsistenzwirtschaft betrieben, dass ist die Wirtschaftsform, der die Selbstversorgung zu Grunde liegt. Fast alles wird selbst hergestellt und verarbeitet. Es entsteht Mist, der für den Garten kompostiert wird, und Wolle, Felle, Fleisch, Wurst, Käse, Joghurt, Eier, Gemüse, Kräuter, Tees, Blumen, Heu, Stoffe, Kleidung, Medizin, Wärme. Das, was über den Eigenbedarf hinaus geht und nach dem Gesetz erlaubt ist, wird verkauft oder getauscht.

Auf dem Hof leben 20 Hühner (Ostfriesische Möwen, Marans), Pommernenten, Warzenenten mit ihren Küken, Frankengänse mit ihren Küken und Diepholzer Gänse. Außerdem gibt es die drei Hausesel Lobosch, Rasmus und Levina, welche nebst Stall und Wiese eine kleine „Privat-Wüste“ besitzen. Neben dem Eselstall wohnen zwei Guteschafe namens Däumelinchen und Schnucke zusammen mit den drei Flaschenlämmern Krümel, Keks und Torte. Hinter dem Deich hat Andrea Funcke ungefähr 50 Mutterschafe und 30 Lämmer. Eine Herde besteht aus Guteschafen, die andere aus ostfriesischen Milchschafen. Ab Mai werden die Milchschafe von einer sogenannten Melkgruppe gemolken, das heißt, die Lämmer sind über Nacht von ihren Müttern getrennt, damit am Morgen gemolken werden kann. Tagsüber sind alle Schafe zusammen. Zum Hüten einer so kleinen Schafherde benötigt man Border Collies. Auf dem Funckenhof leben gleich drei, Emma, Fly und Flohrian. Im Augenblick ist Emma aber schwanger und darf nicht mehr arbeiten. Lolly, Katze und Oskar sind die drei Hofkatzen. Oskar und Katze sind schon sehr alte Kater, Oskar ist sogar schon fast 25 Jahre alt.

Kontaktdaten des Ansprechpartners

Andrea Funcke

Im Sandgarten 2

21354 Walmsburg

Tel.: 05853/978632

info@funckenhof.de

www.funckenhof.de

Beschreibung der Tätigkeit

Mein Tagesablauf war vom Grundprinzip jeden Tag ähnlich. Morgens musste ich erst einmal alle Tiere füttern. Die Enten, Gänse und Hühner haben Körnerfutter bekommen, die Esel und Schafe Heu. Einmal am Tag ist bei allen Tieren das Wasser gewechselt worden. Das bedeutet, ich habe die Kanister mit Wasser aus dem Gartenschlauch gefüllt und dann zu den einzelnen Ställen gebracht, das alte Wasser ausgekippt, die Schale gründlich gesäubert und neues hineingegossen. Die drei Fläschenlämmer haben fünf Mal am Tag jeweils eine halbe Flasche Aufzuchtmilch bekommen. Dazu ist ein Becher voll Milchpulver zusammen mit warmem Wasser mit dem Schneebesen zu Milch geschlagen worden. Einmal pro Tag bin ich zusammen mit Andrea Funcke zu den beiden Schafherden gefahren. Alle zwei Tage wurden die Zäune umgesteckt, das heißt, die Schafe sind auf eine neue Weide gekommen. Außerdem brauchten drei Lämmer der Milchschafe einmal täglich die Flasche und alle Schafe benötigten neues Wasser. Mit Kartoffeln sind die Guteschafe gefüttert worden, die Milchschafe mit Getreide. Mittags habe ich immer die Aufgabe übernommen, aus Kartoffeln, Haferflocken und getrocknetem Brot Futter für das Geflügel zu stampfen.

 

23. April

An meinem ersten Praktikumstag lag mein Schwerpunkt neben den oben beschriebenen täglichen Aufgaben auf der Gartenarbeit. Nach dem Winter war der Gemüsegarten von einer Grasschicht bedeckt, die ich begonnen habe zu entfernen. Zusätzlich stand um 14 Uhr ein Termin bei der Zollhundeschule in Bleckede an. Dort sollte die Besitzerin des Hofes zum Jubiläum der Zollhundeschule eine Hütevorführung machen. Es musste der Ablauf besprochen werden und was dafür vorbereitet werden muss. So hatte ich die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Hundeschule zu schauen und verschiedene Vorsitzende kennenzulernen.
Eine Border Collie Hündin ist schwanger, deshalb habe ich zusammen mit Andrea Funcke eine Wurfkiste gebaut. Als letzte Aufgabe an diesem Tag sollte ich einige Eier einer brütenden Ente aus dem Gelege nehmen und sie in die Brutmaschine legen, weil die Ente über 30 Stück gelegt hat und nicht mehr auf allen gleichzeitig sitzen konnte.

 

24 April

Nach dem Füttern der Tiere bin ich mit Andrea Funcke im Nachbardorf Futterkartoffeln holen gegangen. Um 10 Uhr kam ein Sozialarbeiter vom Albert Schweitzer Familienwerk in Bleckede, um den heutigen Nachmittag zu planen. Jeden Dienstag kommt für zwei Stunden eine Kindergruppe, bestehend aus Kindern des Albert Schweitzer Familienwerks. Diese haben Schwierigkeiten zuhause oder kommen aus einem anderen Land und lernen, Deutsch zu sprechen. An diesem Tag habe ich mit den Kindern zusammen alle Tiere gefüttert. Danach haben wir die Entenküken in ein größeres Gehege gebracht und uns um die Esel gekümmert. Die Kinder haben ausgemistet, die Esel geputzt und sie über Hindernisse geführt.

25 April

Am Mittwoch habe ich hauptsächlich im Garten gearbeitet. Zusätzlich durfte ich am Abend zum Vereinstreffen des GEH mitkommen. Das ist ein Verein, der sich um die Erhaltung gefährdeter Haustierrassen kümmert. Thema war Geflügel, es ging aber hauptsächlich um Hühner. Ich habe viele Informationen über die Haltung von Hühnern und das Besondere an gefährdeten und damit seltenen Rassen bekommen.

26 April

Ich musste zum ersten Mal komplett alleine auf dem Hof arbeiten. Andrea Funcke ist für 2 Stunden weggefahren, um Förderanträge zu stellen. Währenddessen habe ich den Eselstall ausgemistet und allen Tieren Futter und Wasser gegeben. Eins der Flaschenlämmer hat sich überfressen und dadurch nicht mehr getrunken, sodass es Medizin bekommen musste. Nach der Mittagspause hat es geregnet und es konnte nicht mehr draußen gearbeitet werden. Stattdessen habe ich aus Haselruten Schilder geschnitzt, auf denen geschrieben steht, was wo im Beet wächst.

27 April

Am Freitag und Samstag von 15 bis 18 Uhr ist der Funckenhof für Besucher geöffnet. Das bedeutet, dass vorher alles gefegt und ausgemistet werden muss. Außerdem sind die Gänseküken groß genug, um nach draußen zu dürfen, weshalb ich unter Anleitung von Andrea Funcke das Gänsehaus repariert und ein Gehege darum gebaut habe. Die Diepholzer Gänse haben angefangen, neue Eier zu legen, nachdem das letzte Gelege von Ratten zerstört worden war. Ich habe Grassoden ausgegraben und daraus zusammen mit Stroh ein Nest gebaut.

30 April

Soffie, eine vorherige Praktikantin kam zu Besuch. Zusammen mit ihr habe ich Kompost auf die Baumteller (der Bereich um den Baumstamm) geschaufelt und altes Heu auf die Brennnesseln gelegt. Danach haben wir alleine die Milchschafe versorgt und den Eselstall ausgemistet. Ein Warzenentenerpel ist krank und zusätzlich noch von dem anderen Erpel verletzt worden. Aus diesem Grund habe ich ein eigenes Gehege für ihn gebaut.

2. Mai

Am Mittwoch gab es richtig viel Arbeit für mich. Die Gänseküken sind für das Gehege zu groß geworden, sodass sie jetzt auf der großen Wiese frei herumlaufen dürfen. Dafür habe ich mit Maschendrahtzaun den Weg auf die Straße versperrt. Nachmittags ist Soffie wiedergekommen und mit den Eseln und den Hunden sind wir zu den Milchschafen gewandert, um sie umzustecken, zu füttern und den Lämmern die Flasche zu geben. Zum Schluss habe ich Salat und Kohlrabi pikiert und in Reihen gepflanzt.

3. Mai

Insgesamt besitzt Andrea Funcke drei verschiedene Weiden, auf einer sind die Milchschafe und auf einer die Guteschafe. Ab und zu wechseln die Weiden, wenn nicht mehr genug Gras vorhanden ist. Heute habe ich neben dem Umstecken der Schafe die übrigen Zäune eingesammelt, die dann auf der neuen Weide wieder gesteckt wurden. Am nächsten Tag wollten wir dann die Schafe auf die Weide bringen.

4. Mai

Helene ist ein Mädchen mit Down Syndrom, die vor mir hier Praktikum gemacht hat. Zusammen mit ihr haben ich und Andrea Funcke die Schafe auf die gestern vorbereitete Weide gebracht. Auch sonst habe ich mich mit ihr um alle Tiere gekümmert. Nach der Mittagspause kam die sogenannte Melkgruppe, um einen alten, mobilen Schafsstall zu reparieren. Ich habe einem Tischler aus dem Dorf dabei geholfen, das Dach zu reparieren und das Gestell zu stützen.

 

Einschätzung

Mir hat das Praktikum viel Spaß gemacht. Ich konnte jeden Tag etwas dazulernen und die Routine als Landwirtin kennenlernen. Auch ist mir aufgefallen, wie viel man zusätzlich machen muss, um in diesem Beruf zu überleben. Die Besitzerin des Funckenhofes war sehr freundlich und hat mir alles erklärt, was sie macht. Bei allen essenziellen Tätigkeiten durfte ich dabei sein und einfache Arbeiten alleine machen. Obwohl in gewisser Weise jeder Tag gleich war, gab es immer etwas Besonderes.

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